Mittwoch, 13. Juli 2011

2. Liga - die Vereine im Kicker-Test Teil VI

VFL Bochum:

Von den Trainer gemeinsam mit Frankfurt zum Aufstiegsfavoriten ernannt, versuchen die knapp in der Relegation gescheiterten Bochumer mit Friedhelm Funkel erneut den Angriff auf die 1. Liga. Vom Stamm des Vorjahres zog es nur Korkmaz zurück nach Frankfurt. Neu sind die jungen und talentierten Kramer, Ginczek, Uzun und Eyolfsson. Sinkiewicz ist mit seinen 25 Jahren schon eher routiniert. Berger eine Alternative auf der Außenbahn.

Kicker-Sportmagazin, 11.07. 2011, S. 55.
Taktik: Aydin und Ginczek haben in der Vorbereitung zusammen harmoniert, ob beide spielen und damit auf zwei Spitzen statt auf das Einmannsystem im Sturm gesetzt wird, ist noch offen. Wichtig ist die stabile Achse von Torhüter Luthe, Abwehrchef Maltritz und Mittelfeldmann Dabrowski. Mit Federico könnte auch die 10er Position gut besetzt werden. Der kreative Azouagh ist vorne flexibel einsetzbar. Praktisch auf jeder Position gibt es gute Alternativen. Bochum setzt auf eine stabile Defensive, weswegen im letzten Jahr einige Spiele sehr ergebnisorientiert auf den Betrachter wirkten.
Wunschelf: Es gibt kaum Gründe die aus dem Vorjahr eingespielte Formation zu verändern. Links könnte Toski oder Berger für den abgewanderten Korkmaz starten. Zunächst sind Azouagh und Chong Tese verletzt. Die jungen Kramer und Ginczek drängen in die Startelf nach.
Einschätzung: Bochum hat einen sehr starken Kader zusammen und ist auf jeder Position gut besetzt und auch in der 2. Reihe konkurrenzfähig. Dazu ist die Mannschaft eingespielt. Die Mischung aus jung und alt stimmt. Auch auswärts hat die Mannschaft viele Punkte geholt. Spielt die Mannschaft vom Start auf diesmal besser, ist das angestrebte Ziel zu verwirklichen. Mit Sicherheit klappt aber der Sprung unter die ersten fünf Teams.


FC St. Pauli: 

Das "Freudenhaus der Liga" ist zurück im Unterhaus. Der Abgang von Trainer Stanislawski ist wohl zunächst besonders einschneidend. Ersetzt wird er vom sehr sachlichen Andre Schubert. Aber auch Leistungsträger wie Kessler, Lehmann, Asamoah und Oczipka sind weg. Unklar ist die Situation bei Zambrano. Neu ist der erfahrene Saglik, die jungen Schachten und Funk. Hoffnungen ruhen auf dem neuen Innenverteidiger Sobiech.

Kicker-Sportmagazin, 11.07. 2011, S. 55.
Taktik: Scheinbar wird Trainer Schubert nur mit einem Sechser beginnen. Daher gibt es viele schnelle Akteure, die beim Umschaltspiel schnell nach vorne ausschwärmen können (Bartels, Kruse, Naki). Takyi, der zuletzt im Sturmzentrum spielte, besitzt eine gute Spielintelligenz und Schusstechnik. Generell sind mehrere Akteure flexibel einsetzbar. St. Pauli muss in Liga 2 noch torgefährlicher nach Standardsituationen werden.
Wunschelf: Da zum Start mit Ebbers und Hennings zwei Stürmer ausfallen, herrscht dort Notstand. Ob Takyi, oder Saglik stürmt, muss Schubert entscheiden. Ins zentrale Mittelfeld drängt Patrick Funk.  Rothenbach und Thorandt sind Alternativen für die Defensive.
Einschätzung: In der Breite ist der Kader sehr gut aufgestellt. Dennoch bleiben nach dem Abstieg einige Fragen, vor allem nach der Art des Auftretens unter dem neuen Trainer. St. Pauli ist die Mannschaft. die am schwersten einzuschätzen ist. Als Favorit auf den Aufstieg wird sie (noch) nicht genannt. Schaffen die defensiven Neuverpflichtungen eine gewisse Stabilität, kann St. Pauli sogar oben mitspielen, weil sie offensiv stark sind. Auf jeden Fall wird es ein einstelliger Tabellenplatz werden.


Eintracht Frankfurt:

Mit einem Etat von 19 Millionen Euro ist Eintracht Frankfurt nach dem Abstieg der Topfavorit auf den Aufstieg, zumal Bruchhagen angekündigt hat, dass das Zweitligaintermezzo nur ein Jahr dauern wird. Es sind doch einige Spieler der Eintracht erhalten geblieben. Gegangen sind Ochs,  Franz und Fährmann, die eine Führungspostion innehatten. Russ könnte noch abspringen. Die Neuzugänge Kessler, Lehmann, Matmour, Korkmaz, Hoffer, Schildenfeld und Bell verweisen schon auf das hohe Saisonziel.

Kicker-Sportmagazin, 11.07. 2011, S. 55.
Taktik: Vieles spricht zum Start für ein 4-3-3 von Trainer Armin Veh. Torhüter Kessler soll ein sicherer Rückhalt werden. In der Innenverteidigung scheinen Bell und Schildenfeld die Nase vorn zu haben. Jung ist eine feste Größe als Außenverteidiger. Zentral werden Lehmann, Rode und Schwegler spielen. Auf den Außen könnten überraschenderweise die großgewachsenen Caio und Meier agieren. Normalerweise würden dort Korkmaz oder Matmour spielen. Im Sturm spricht einiges für einen Bankplatz von Gekas. Hoffer wird wohl starten.
Wunschelf: Der Kader bietet überall reichhaltige Alternativen. Routinier Nikolov könnte im Tor stehen. Noch sind auch Russ und Tzavellas für die Abwehr nicht gewechselt. Domenik Schmidt will einen Stammplatz. Caio könnte auch als Spielmacher auflaufen, genau wie Meier. Matmour, Korkmaz, Fenin (momentan verletzt) sind die Außenangreifer für das 4-3-3.
Einschätzung: Zurecht wird die Eintracht als Favorit gehandelt. Der Kader ist sehr stark, auf bestimmten Positionen fast überqualifiziert und bietet die Qual der Wahl. Treten keine Streitigkeiten von Bankdrückern auf, wie zuletzt von Amanatidis und gelingt der Eintracht der Start wird sie aufsteigen.

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