Mittwoch, 2. Mai 2012

3. Liga - 38. Spieltag: Die letzte Entscheidung


38 Spiele. Eine Saison in der dritten Profiliga bedeutet, 4 Partien mehr absolvieren zu müssen, als in Bundesliga und 2. Bundesliga. Am Wochenende steht der 38. und letzte Spieltag an. Fast alles ist zumindest auf sportlicher Ebene entschieden. Die Liga in Richtung Oberhaus verlassen der SV Sandhausen und der VFR Aalen. Auf den letzten drei Plätzen sind Rot Weiß Oberhausen, FC Carl Zeiss Jena und SV Werder Bremen II zu finden.

Lediglich Relegationsrang 3 wird dieses Wochenende noch ausgespielt. Von den letzte Woche noch 6 vorhandenen Kandidaten sind letztlich 2 Teams übrig geblieben. Grund genug einen Blick auf deren Wochenendpaarung und den bisherigen Saisonverlauf der vier Teams zu werfen. Die entscheidenden Paarungen lauten.

SSV Jahn Regensburg-FC Carl Zeiss Jena

SV Sandhausen-1. FC Heidenheim


Tabelle und weitere Paarungen findet ihr hier.

SSV Jahn Regensburg

Die besten Karten für Rang 3 besitzt der SSV Jahn. Vor der Saison als Absteiger gehandelt, weil Spieler wie Haller, Jarosch und Maul den Verein teilweise aus finanziellen Gründen verlassen mussten, hat die Elf um Trainer Weinzierl nun die Chance, mit einem Unentschieden den dritten Rang zu festigen, was einer Sensation gleich käme. Besonders gut eingeschlagen haben die zuvor unbekannten jungen Neuzugänge Jim-Patrick Müller und Ronny Philipp. Angeführt wird die Mannschaft von erfahrenen Spielern. Der 39 jährige Torwart Michael Hofmann hat erst vor kurzem eine Vertragsverlängerung erhalten. Toptorjäger ist Tobias Schweinsteiger mit 13 erzielten Treffern. Trainer Weinzierl setzt sehr viel Wert auf taktische Disziplin und hat den Offensivgeist der Mannschaft im Vergleich zu den Vorjahren aber auch stärken können. Nach furioser Hinrunde schwächelte Regensburg in den Monaten Februar und März, bewies nun aber wieder den langen Atem im Aufstiegsrennen. Die Chancen auf die Relegation sind sehr gut.

FC Carl Zeiss Jena

Ex-Trainer Heiko Weber hat nachdem er auf ruhige Art und Weise den Klassenerhalt Jenas in der Schlussphase der letzten Saison sicherstellte bei der Kaderplanung im Sommer kein glückliches Händchen gehabt. Es wirkte nicht so als wäre in Jena eine Mannschaft auf dem Platz. Zudem traten enorme konditionelle Schwächen auf. Alle Erfahrung die Spieler wie Ronny Maul, Jan Simak, Alexander Voigt, Tino Berbig und Sebstian Hähnghe zweifellos besitzen, nützen nichts, wenn schlecht gespielt und gepunktet wird.
Nachfolger Petrik Sander hat den großen Kader stark verkleinert. Unter dem Disziplinfanatiker sind einige der Sommerneuzugänge bereits wieder verschwunden. Trotz des Abstiegs gelang es ihm, eine Einheit zu formen. Dass Jena doch auf einem Abstiegsplatz steht, liegt daran, dass sie von Spielausfällen geplagt wurden und somit auch aus dem Rhythmus kamen und dass der durch die schwache Hinrunde schon angewachsene Punkterückstand nicht ausreichend verkleinert werden konnte. Kaum ein Spieler hat Vertrag für Liga 4. Dennoch soll das letzte Spiel nicht abgeschenkt werden. Beim Erreichen von Platz 18 winkt der Klassenerhalt bei finanziellem Versagen eines Konkurrenten. Jena wird einen ordentlichen Auftritt ähnlich dem 1:0 gegen Wehen in der Vorwoche hinlegen. Ob die Qualität für einen Sieg in Regensburg ausreicht, darf bezweifelt werden.

SV Sandhausen

Mit einem Heimsieg kann sich der SV Sandhausen die Meisterschaft in Liga 3 sichern. Die vor 2,5 Jahren vollzogene Trennung von Gerd Dais wurde bereits 1 Jahr später wieder aufgehoben. Weder Frank Leicht noch Pavel Dotchev gelang es, mit einer durch enorme finanzielle Mittel zusammengestellten Mannschaft das Ziel Aufstieg anzupeilen. Stattdessen lag die Mannschaft vor Dais`Rückkehr auf einem Abstiegsplatz. Dieser änderte das System von 4-4-2 auf 4-1-4-1 und stabilisierte damit bereits im vergangenen Jahr das Team in der Rückrunde. In diesem Jahr sicherte sich die Mannschaft dank stabiler Defensive und der vorhandenen Offensivqualität souverän den vorzeitigen Aufstieg. Spieler wie Marco Pischorn, Tim Danneberg und David Ulm müssen ab dem nächsten Jahr nun ihre Qualität auch in Liga 3 bestätigen. Wie ernst die Platz 1 Ambitionen der Sandhausener sind, kann schwer eingeschätzt werden. In Osnabrück verlor das Team zuletzt. Jetzt wo das Saisonziel erreicht ist, wirkt die Mannschaft nicht unbesiegbar.

1. FC Heidenheim

Würden alle Teams der 3. Liga nur Heimspiele bestreiten müssen, wäre neben Sandhausen auch Heidenheim aufgestiegen. Die Auswärtsschwäche der Heidenheimer verwehrt dem Team von Frank Schmidt jedoch bisher einen der Plätze 1-3. Die kontinuierliche Arbeit eine eingespielte Mannschaft um zahlreiche süddeutsche Spieler zu formen, ist bezüglich der Personalpolitik absolut gelungen. Der im Sommer nach Augsburg gewechselte Toptorjäger Patrick Mayer ist bereits wieder zum Verein zurückgekehrt. Die Mannschaft hat jedoch enorme Verletzungssorgen. Marc Schnatterer verpasste Teile der Hinrunde. Der Topsturm um das Trio Mayer, Spann und Thurk wurde in der Rückrunde gesprengt. Es scheint kein Geheimnis, dass Heidenheim ohne diese enormen Verletzungsprobleme -vor allem im Angriff- in diesem Jahr den Aufstieg geschafft hätte. Ein Sieg gegen den Spitzenreiter Sandhausen ist dennoch möglich. Bei einer Niederlage von Regensburg gegen Jena müsste Heidenheim mit 2 Toren Unterschied gewinnen. Allerdings müssen eben diese beiden Ereignisse eintreten. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist jedoch eher gering. So muss das Team wohl im nächsten Jahr wohlmöglich als Topfavorit einen neuen Anlauf auf Liga 2 nehmen.

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